@ini_set( ‘upload_max_size’ , ‘256M’ ); @ini_set( ‘post_max_size’, ‘256M’); @ini_set( ‘max_execution_time’, ‘300’ ); Jahresrückblick 2015 - Demeter Hof Bogenschütz
+49 771 64084 info@hof-bogenschuetz.de

Jahresrückblick 2015

Januar

Die heiligen Nächte sind vorbei, die Gäste abgereist, der Alltag zieht wieder ein; doch die weihnachtliche Stimmung halten wir noch, bis zum Geburtstag des Bauern am 22.01., dann geht es zur heiteren Jahreszeit über, die ersten Ideen für die närrischen Tage werden ausgeheckt. Am 07.01. gibt es ein Novum- unsere Bauern pflügen und bringen Mist aus. In Lembach treffen sich die Bio-Bauern zur alljährlichen Tagung zum Thema: Artgerechte Schweinehaltung und Muttergebundene Kälberzucht. Zudem werden neue Kälbchen geboren – und es schneit. Der erste Markttag steht an, es muss geschlachtet und Korn gegerbt werden. Der Miststreuer hat an sich ausgedient, doch einen passenden, gebrauchten findet sich nicht. So wird halt wieder aufwendig repariert.

Februar

Der bäuerliche Alltag gibt das Tagesprogramm vor; melken, misten, Gülle fahren, Mist ausbringen, Tiere werden verkauft, andere kalben ab, einzelne wollen zum Deckbullen. Dazwischen wärmt man sich in der Küche auf bzw. zu den gemeinsamen Mahlzeiten treffen sich alle wieder.

März

Bauer Max verreist gerne, möglichst jedoch mit landwirtschaftlichem Hintergrund – die Firma Fendt in Marktoberndorf ist diesmal das Ziel. Paul Holz aus Berlin trifft ein und unterstützt uns tatkräftig.Die Äcker werden nach und nach für die Saat bearbeitet, Ackerbohnen und Hafer gesät, sowie Blind gestriegelt. Unser aufbereiteter Kompost wird verteilt, doch auch neuer Mist aufgeschichtet. Dazwischen werden die Ställe auf etwaige Reparaturen überprüft und manches erneuert.

April

Gülle wird verstärkt ausgefahren, auf den Wiesen der Mist vereggt und alle Äcker nach und nach gestriegelt. Unser Bauprojekt Stall dürfen wir nicht aus den Augen verlieren, der Ausgang für die Kühe wird endlich betoniert. Max ist nach 3 Wochen Bettruhe, nach einem Sturz, wieder auf den Beinen, und sofort wird an einem günstigen Apriltag der Kuhauftrieb veranlasst. Der Schweineauslauf wird hergerichtet und die Mistmiete präpariert d.h.mit den besonders aufbereiteten Kräutern geimpft.

Mai

Der Mai beginnt mit einer Wanderung zur Burgmühle – Idylle pur durch die Gauchachschlucht. Mitte Mai holt der Bauer zum wiederholten Male den Schmotzer-Combi hervor, ein Oldtimer der Sonderklasse, um mit Anton den Hafer zu hacken. Der Schweinauslauf wird fertiggestellt. Zur alljährlichen Gesellschafterversammlung unserer Kommanditgesellschaft triff man sich in der Bauernstube. Der treue Begleiter und Freizeitökonom Schelling ist wieder zur Stelle und ist sich für nichts zu schade. 20 Stück Jungvieh gehen auf die Sommerwiese am Belchen nach Neuenweg. Jonas, ein ehemaliger Praktikant steht uns treu zur Seite und hilft mit anpacken. Ende Mai wird die erste Silage eingefahren.

Juni

Die Heuernte beginnt, Rinder werden auf die umliegenden Weiden gebracht und den Sommer über dort versorgt. Praktikanten und Gäste kommen und gehen. Die Klauenschneider kommen zur alljährlichen Maniküre der Klauen, das tut den Tieren gut. Hornkiesel und Hornmist als feinstoffliches Element der Bio-Dynamiker wird gerührt und ausgebracht. Es ist soweit – am Antoniustag, den 13. Juni kommt Frida Golda Andersohn zur Welt. “ Wir waren zur Geburtstunde auf einem Hof bei Lahr anlässlich des Geburtstags von Rosi Schelling. Zur späteren Stunde gab es eine wunderbare Hofführung für alle Gäste und siehe da, die kleine Kapelle war dem Antonius von Padua geweiht – haben wir uns gefreut, zumal der älteste Enkel Anton heißt. Wir fuhren bald heimwärts und trafen noch in der Nacht auf die glücklichen Eltern Katharina und Björn mit der Neugeborenen. Die Paten Simon und Benedikt hatten den Holzstorch zu unserem Erstaunen schon an das Balkongeländer montiert. Anderntags dann um die Mittagszeit, traute ich meinen Augen nicht, als ich auf dem gegenüberstehenden Haus unseres Nachbarn einen leibhaftigen Storch auf dem Dachfirst entdeckte – eine Stunde verweilte er dort. „Ob er seine Traumfrau bei uns am Geländer entdeckte?“ Ende Juni hält das Wetter- die Heuernte geht voran.

Juli

Heu einbringen und Silo walzen ist angesagt. Mitte Juli kommt zum ersten Mal der Mähdrescher zum Einsatz, die hohe Zeit der Ernte beginnt. Trockenheit macht den Weiden und Wiesen zu schaffen. Wieder einmal muss der alte Bulle einem jüngeren weichen. Richard heißt der neue Deckbulle. Regen, Sturm und Hagel bescheren uns Ende Juli große Schäden am Getreide.

August

Die Kornernte hält an, bis in die Nacht hinein wird die Frucht in die Lager geblasen. Währenddessen müssen die Männer schon wieder die Aussaat im Blick haben. Das Saatgut bereitstellen und die Äcker herrichten. Mitte August feiern wir Sicherhenke, dankend für die guten Gaben.

September

Rotklee wird mit der Zyklone ausgebracht und Landsberger Gemenge wird gesät. Anfang September fliegt Simon nach Nepal- die Manaslu Expedition steht an. 6 Wochen wird unser Bergsteiger Simon unterwegs sein. Für Anton und Mathilda, die älteren Geschwister von Frida, wechseln in den Walddorfkindergarten in Schwenningen. Dinkel wird gegerbt, weiter gesät und Hornkiesel gespritzt. Schon Ende September kommen die Weiderinder aus dem Schwarzwald zurück- die anhaltende Trockenheit ist der Grund. Für die EG-Kontrollen muss ein Stapel an Unterlagen vorbereitet werden. An Michaeli wird bis spät geprüft. Die Lebkuchenbäckerei ist in vollem Gange, die Ergebnisse machen mich mutvoll.

Oktober

Zum ersten Mal wird schwarzer Emmer gesät – wir sind gespannt. Kilbig und Erntedank feiern mit unseren Gästen. Simon kehrt wohlbehalten von seiner Tour zurück und unsere Jüngste Frida wird getauft. Am letzten Samstag im Oktober treffen fleißige Heinzelmännchen in roten Jacken ein. Die Fussballer der U19 Mannschaft des SC Freiburg treffen pünktlich um 6:30 Uhr an unserem Hof an, um einen Bauernhoftag mit Herz und Hand zu erleben. Äpfel sammeln, Schweinestall ausmisten, Reitplatz abhacken, Stall herrichten, Stroh einstreuen, Kühe streicheln und striegeln, Küchenarbeit dh.das Vesper und Mittagessen herrichten, die gesunde Ur-Landluft macht hungrig. Alles in allem werden gute Erfahrungen gemacht, den ganz unterschiedliche junge Menschen arbeiten auf der bäuerlichen Ebene gemeinsam zusammen. Am Ende des Arbeitstages steigen dann 23 Spieler und Betreuer sehr erschöpft in den Busse Richtung Breisgaumetropole. An Bord als Mitbringsel einige Kisten Apfelsaft von der Baar. Einen herzlichen Dank an das ganze Team für Euren Einsatz am Bauernhof.

November

Am 19.11. kehren die Kühe für den Winter in den Laufstall zurück. Die Pachtzahlungen stehen an und Max stellt sich gerne den Fragen der Verpächter. Die Planung für das Melkhaus und das gebraucht, angeschaffte Melkkarussell nimmt Formen an. Die Vorbereitungen für unsere weihnachtlichen Unternehmungen mit dem Knusperhisli und Hänselstall nehme Fahrt auf, den Gästen gefällt der Lebkuchenduft, welcher durch das Bauernhaus weht. Auch der Arbeitskreis geht bis Januar zur Jahrestagung in die Winterpause. In der warmen Stube werden Vorträge gelesen, auch dies gehört dazu. Unser alter Hauskater Bruno stirbt, an diesem Tag ist es leise im Haus.

Dezember

Die Weihnachtsmärkte sind aufwändig, doch viele Besucher freuen sich immer wieder unsere guten Ideen und Angebote. Björn tauscht freudig das Spielerdasein mit dem Traineramt beim FC Hüfingen. Die Betonarbeiten für den Melkstand beginnen, die letzten Melkwochen im alten Stall sind gezählt. Die Melktechnik an der Kuh ist sehr aufwendig, jedoch auch tier- und menschenfreundlicher, eine Bäuerin brachte es auf den Punkt “ so konnte man die Tiere noch umarmen“, die Nähe und Wärme der Tiere ist unverkennbar. Ein bisschen Wehmut macht sich breit auch im Hinblick auf die unvergesslichen Weihnachtsspiele im Stall. Die Enkelkinder sind jetzt im Alter, wo sie tüchtig mitsingen und Gedichte lernen. Gegen Abend treffen wir uns, Kerstin und Alma, Katharina und Ihre drei Kinder Anton, Mathilda und Frida und ich zum Singen bei Klavier- und Flötenspiel. Unsere Melker nehmen diese Klänge gerne mit in den Stall.

Bitte zünde mich an!

Es kam der Tag, da sagte das Zündholz zur Kerze:“ Ich hab den Auftrag, dich anzuzünden.““ O nein“ erschrak die Kerze, „nur das nicht! Wenn ich brenne, sind meine Tage gezählt. Niemand mehr wird meine Schönheit bewundern.“Das Zündholz fragte:“ Aber willst du denn dein Leben lang kalt und hart bleiben, ohne zuvor gelebt zu haben?““ Aber brennen tut doch weh und zehrt an meinen Kräften“, flüsterte die Kerze ganz unsicher und voller Angst.“Es ist wahr“, entgegnete das Zündholz.““ Aber das ist doch das Geheimnis unserer Berufung: Wir sind berufen, Licht zu sein. Was ich tun kann, ist wenig. Zünde ich dich aber nicht an, so verpasse ich den Sinn meines Lebens. Ich bin dafür da, Feuer zu entfachen. Du bist eine Kerze. Du sollst hell für andere leuchten und Ihnen Wärme schenken. Alles, was du an Schmerz und Leid und Kraft hingibst, wird verwandelt in Licht. Du gehst nicht verloren, wenn Du dich verzehrst. Andere werden dein Feuer weitertragen. Nur wenn du dich versagst, wirst du sterben.“ Da spitzte die Kerze ihren Docht und sprach voller Erwartung:“ Ich bitte Dich, zünde mich an!“

Allen unseren Kunden, Freunden, Gästen und Gönnern wünschen wir ein gnadenreiches und friedliches Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr 2016.

Ihre Familie Bogenschütz & Familie Andersohn